Einen Rattenbefall erkennen
Geruch: Rattenbefall erzeugt einen ammoniakähnlichen Geruch, der in geschlossenen Bereichen wie unter Anrichten besonders ausgeprägt und unangenehm ist. Dieser Geruch, der durch spezielle Drüsen sowie durch Rattenkot und -urin entsteht, dient den Ratten zur Orientierung, Markierung der Laufwege, Sippenerkennung und Fortpflanzung.
Rattenkot: Rattenkot ist eines der markantesten Anzeichen für Rattenbefall. Wanderratten hinterlassen spindelförmigen Kot, der in Gruppen zusammenliegt, während der Kot von Hausratten im Durchschnitt schmaler, bananenförmig und verstreuter ist. Frischer, weicher und glänzender Kot deutet auf einen aktiven Befall hin. Eine Ratte produziert etwa 40 Kotballen am Tag. Die Anwesenheit von großem und kleinem Kot gleicher Form zeigt, dass sich die Ratten in diesem Bereich vermehren.
Kratz- oder Scharrgeräusche: Geräusche in Wänden oder unter Fußböden können auf Ratten hinweisen und sollten sofort bekämpft werden.
Nagespuren: Ratten haben kontinuierlich wachsende Schneidezähne, mit denen sie nahezu alle Materialien, einschließlich Aluminiumbleche und Mörtel, abnagen können. Diese Nagespuren sind leicht zu erkennen, da die Schneidezähne zwei parallele, leicht vertiefte Rillen hinterlassen, die bei Ratten etwa 4 mm auseinanderliegen. Ratten im Haus beißen oft Elektrokabel durch, was zu Hausbränden führen kann. Frische Nagespuren sind heller und zeigen scharfe Konturen, während alte Nagespuren dunkler und abgerundet sind.
Schmierspuren: Ratten benutzen häufig dieselben Laufwege, wobei sie Spuren von Körperfett hinterlassen. Diese Schmierspuren, die aus Körperfett, Schmutz und Staub bestehen, sind ein typisches Anzeichen für Rattenbefall. Hausratten hinterlassen bodenförmige Spuren in den oberen Bereichen von Haus oder Wohnung, wie um Balkonkonstruktionen oder im Dachbereich.
Nester und Bauten: Hausratten nisten meist in den oberen Bereichen von Haus und Wohnung und nutzen zerfetzte Materialien wie Zeitungspapier und Textilien für den Nestbau. Wanderratten nisten normalerweise außerhalb von Gebäuden in Erdbauten mit Eingängen von etwa 5 cm Durchmesser. Spinnweben oder Staubablagerungen an den Eingängen zeigen an, dass diese Bauten nicht mehr benutzt werden.
Laufspuren: In staubigen Bereichen innerhalb von Gebäuden können Laufspuren von Ratten leicht erkannt werden. Die Größe und Form der Fußabdrücke ermöglichen die Bestimmung der Nagerart. Wanderratten laufen auf den Fußballen, während Hausratten ihr Gewicht mehr auf die Zehen verlagern. Im Garten sind die Erdbauten von Wanderratten oft in bewachsenen Böschungen zu finden, wobei das Gras durch häufiges Belaufen abstirbt und den Weg zum Bau zeigt.
Tote und lebende Tiere: Das Sichten lebender Ratten im Haus oder Garten ist ein klarer Hinweis auf einen akuten Befall. Auch das Auffinden frisch verstorbener Tiere deutet auf einen aktiven Befall hin und ermöglicht die Bestimmung der Rattenart. Lebende Ratten während des Tages deuten auf zu wenig Nahrung, Störung ihrer Nistplätze oder einen sehr starken Befall hin.