Zum Inhalt springen

Eichenprozessionsspinner

Gefahren und Risiken

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) gehört zur Familie der Prozessionsspinner, die etwa einhundert verschiedene Arten umfasst. Im Volksmund wird er oft mit dem Eichenspinner verwechselt, einer Schmetterlingsart, die zur Spezies der Glucken zählt.

Der Eichenprozessionsspinner ist sowohl ein Pflanzen- als auch ein Gesundheitsschädling und tritt hauptsächlich an Eichenbäumen auf, insbesondere an Roteichen, Traubeneichen und Stieleichen.

Seinen Namen verdankt der Eichenprozessionsspinner seinem typischen Verhalten, in Gruppen aus ihren Nestern in die Baumkronen der Eichen zu ziehen, um dort die Blätter zu fressen. Diese Schmetterlingsart bevorzugt ein trocken-warmes Klima und neigt in sehr trockenen Jahren zur Massenvermehrung und geographischen Ausbreitung. Man findet sie vor allem in lichten Eichenwäldern, an Waldrändern mit südlicher Ausrichtung und an einzelnen Eichenbäumen.

Der Eichenprozessionsspinner kann gefährlich werden, weniger als Pflanzenschädling, sondern vielmehr als Gesundheitsschädling. Im Larvenstadium tragen die Raupen giftige Brennhaare, die beim Menschen verschiedene Symptome wie Hautausschlag (Raupendermatitis), allergische Reaktionen sowie Entzündungen der Augen und Atemwege verursachen können. Die Gefährdung durch den Eichenprozessionsspinner besteht nahezu das ganze Jahr über. Seine Brennhaare sammeln sich nicht nur in der Umgebung ehemals befallener Eichen (wie im Unterholz und in Bodenbereichen) an, sondern auch alte Gespinstnester können noch Monate oder Jahre später schädlich wirken und sich durch Luftverwehungen verbreiten.


Gesundheitsrisiken durch Eichenprozessionsspinner


Die giftigen Brennhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für den Menschen dar. Schon im ersten Larvenstadium sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners behaart, um sich vor Vögeln und anderen Feinden zu schützen. Diese mikroskopisch feinen, innen hohlen Brennhaare, die etwa 3 Millimeter lang sind, werden kontinuierlich abgesondert, brechen leicht und werden durch den Wind in die Umgebung verteilt. Ab dem dritten Entwicklungsstadium, direkt nach der zweiten Häutung, entwickeln sich Brennhaare mit kleinen Widerhaken.

Wenn die Brennhaare, Nester oder Kokonreste des Eichenprozessionsspinners mit der Haut oder den Schleimhäuten des Menschen in Kontakt kommen, entfaltet das Eiweißgift Thaumetopein seine biochemische Reizwirkung. Dies kann zu Symptomen wie Raupendermatitis, Hautausschlägen, allergischen Reaktionen sowie Entzündungen der Augenbindehaut, des Rachens, der oberen Atemwege und anderen Krankheitsbildern führen.

Ökologische Schäden durch Eichenprozessionsspinner




Die ökologischen Schäden durch den Eichenprozessionsspinner entstehen durch den Lichtungs- und Kahlfraß der Raupen. Auch wenn Eichen vollständig kahl gefressen werden, bleibt der Schaden aufgrund des hohen Regenerationsvermögens der Bäume in der Regel relativ gering.

Kommt es jedoch wiederholt zu einem Befall und großflächigem Blattfraß durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners, kann dies zu einer nachhaltigen Schwächung der betroffenen Eichen führen. Dadurch werden die Bäume anfälliger für andere Schwächungsfaktoren wie Schädlinge (z.B. Eichenwickler, Eichenmehltau, Eichengallwespen) und Stressfaktoren wie Verletzungen oder Luftverschmutzung. Dies kann nicht nur zu einem Verlust des Baumzuwachses führen, sondern in manchen Fällen sogar zum Absterben der Eiche.

Gefährdungszeitraum des Eichenprozessionsspinners


Die Gefährdung durch den Eichenprozessionsspinner erstreckt sich über das gesamte Jahr, wobei es besonders zwischen Ende Mai und September zu einer erhöhten Gefahr kommt. Mit dem Einsetzen des Blattwachstums schlüpfen die Raupen aus dem Eigelege und beginnen ab Ende Mai/Anfang Juni, ihre giftigen Brennhaare zu entwickeln.

Zwischen Ende Juni und Anfang Juli verpuppen sich die Raupen in ihren Gespinstnestern und verwandeln sich schließlich Ende Juli/Anfang August in ungefährliche Schmetterlinge, die nur wenige Tage leben.

Das Gefährliche daran: Die Nester, die am Eichenbaum verbleiben, bleiben das ganze Jahr über riskant. Die darin enthaltenen Brennhaare und Kokonreste werden durch den Wind in die Umgebung getragen und sammeln sich in Bodennähe der Bäume an, wodurch sie eine latente Gefahr für Passanten und Haustiere darstellen.