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Biologie

der Ameisen


"Unsere kleine Wissensdatenbank für Sie"

Feuerameise

  (Solenopsis spp)

  • Die Königinnen der Feuerameise erreichen eine Größe von bis zu 15 mm.
  • Die Arbeiterinnen werden zwischen 3 und 6 mm groß.
  • Ihr Kopf und Körper sind kupferfarben, während der Hinterleib etwas dunkler gefärbt ist.
  • Die Fühler der Feuerameise haben sehr charakteristische zweigliedrige Keulenenden.
  • Diese Keulenenden sind besonders bei den Königinnen in der Vorderansicht deutlich erkennbar.
  • Nach dem Ausschwärmen und der Begattung sucht die Königin einen geeigneten Ort für die Eiablage.
  • Im späten Frühling legt sie bis zu 125 Eier ab.
  • Die Larven schlüpfen nach 8 bis 10 Tagen.
  • Die Verpuppung erfolgt nach 9 bis 16 Tagen.
  • Die Larven ernähren sich von einer Ausscheidung der Speicheldrüse der Königin und abgeworfenen Flügelmuskeln.
  • Nachdem sich die ersten Larven in Arbeiterinnen verwandelt haben, legt die Königin weitere Eier ab (bis zu 1.500 pro Tag!).
  • Die Arbeiterinnen kümmern sich um die Larvenpflege, den Nestbau und die Nahrungssuche.
  • Später im Jahr schlüpfen die geschlechtsreifen Männchen.

  • Die Arbeiterinnen der Feuerameise suchen nach toten Insekten, Regenwürmern und Wirbeltieren. Sie sammeln auch Honigtau sowie zuckerhaltige Substanzen, Proteine und Fette.
  • Schwärmverhalten: Die Königinnen und Männchen paaren sich in den Hoch- und Spätsommermonaten im Flug. Danach sterben die Männchen.
  • Der Bau der Feuerameise ist ein einzelner Hügel, der bis zu 40 cm hoch werden kann, oder er lehnt sich an vorhandene Gegenstände wie liegende Baumstämme an.
  • Die Feuerameise reagiert aggressiv auf Störungen. Nach einem schmerzhaften Biss bildet sich 48 Stunden später eine Pustel.
  • Sie zählt zu den schlimmsten Schädlingen in der Landwirtschaft und in Städten, da sie Ernten zerstört und Gebäude sowie Außenflächen befällt.

Pharaoameise

  (Monomorium pharaonis) 

  • Die Arbeiterinnen der Pharaoameise sind zwischen 2 und 2,3 mm groß, bernsteingelb gefärbt und haben einen braunen Hinterleib.
  • Die Männchen erreichen eine Größe von 2,8 bis 3 mm, sind schwarz und besitzen Flügel.
  • Die Königinnen sind 3,5 bis 4,8 mm groß, bräunlich-gelb gefärbt mit einem etwas dunkleren Kopf und einer dunkleren Hinterleibsspitze. Vor der Befruchtung sind sie ebenfalls beflügelt.
  • Die Pharaoameise hat schwarze Augen und zwei knotige Glieder zwischen Brustabschnitt und Hinterleib.

  • Pharaoameisen bilden Kolonien, die mehrere Königinnen enthalten.
  • Die Paarung der Pharaoameisen findet im Nest statt. Obwohl geflügelte Geschlechtstiere gebildet werden, kommt es nicht zu Schwärmen, weshalb fliegende Exemplare selten zu beobachten sind.
  • Jede Königin kann im Laufe ihres Lebens bis zu 3.500 Eier legen.
  • Die Ausbreitung und Gründung neuer Staaten innerhalb von Gebäuden erfolgt durch die Abwanderung befruchteter Königinnen und Arbeiterinnen.
  • Neue Kolonien entstehen oft auch nach der Zerstörung alter Nester, zum Beispiel durch den Einsatz von Insektensprays.
  • Pharaoameisen sind hauptsächlich in Gebäuden anzutreffen.
  • Sie bevorzugen ein feuchtwarmes Klima.
  • Sie bilden präzise Wanderwege, oft entlang von Heizungsrohren.
  • Häufig sind sie in Toiletten, Krankenhäusern, Hallenbädern und Großküchen zu finden.
  • Pharaoameisen suchen nach proteinhaltiger Nahrung wie Fleisch, Fetten, Blut oder toten Insekten.
  • Die Größe ihrer Kolonien variiert zwischen einigen Dutzend und 300.000 Individuen.

Schwarzgraue Wegameise

   (Lasius niger)

  • Die Arbeiterinnen der Schwarzgrauen Wegameise sind zwischen 3 und 5 mm groß.
  • Die Königinnen können bis zu 9 mm groß werden.
  • Die Schwarzgraue Wegameise hat eine dunkelbraune bis schwarze Färbung.
  • Zwischen Brust- und Hinterleib befindet sich eine Schuppe.
  • Sie besitzt keinen Stachel.
  • Die Königinnen der Schwarzgrauen Wegameise überwintern im Erdboden.
  • Im Mitt- bis Spätsommer paaren sie sich in der Luft mit den fruchtbaren Ameisenmännchen, die nach der Fortpflanzung sterben.
  • Die Eiablage erfolgt im späten Frühling, und die Larven schlüpfen 3 bis 4 Wochen später.
  • Die Larven ernähren sich von einem Sekret aus den Speicheldrüsen der Königin, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.
  • Die Arbeiterinnen übernehmen dann die Pflege der Larven, den Nestbau und die Nahrungsbeschaffung.
  • Später in der Saison werden die geschlechtsreifen Männchen hervorgebracht.

  • Die Arbeiterinnen der Schwarzgrauen Wegameise bewegen sich während der Nahrungssuche auf klar definierten Pfaden.
  • Sie bevorzugen zuckerhaltige Substanzen, können aber auch stark proteinhaltige Nahrung verwerten.
  • Die Schwarzgraue Wegameise baut ihr Nest meist in der Erde oder unter Straßenpflaster auf der Sonnenseite von Gebäuden.
  • Die Lage der Erdnester ist an der fein zerstäubten Erde rund um die Ausgangslöcher zu erkennen.

Gemeine Rasenameise

  (Tetramorium caespitum)

  • Die Gemeine Rasenameise ist etwa 3 mm lang.
  • Sie hat eine dunkelbraune bis schwarze Färbung.
  • Auf dem vorderen Brustbereich befinden sich zwei kurze Dornen, und sowohl der Kopf als auch die Brust sind gerillt.
  • Der Brustbereich ist uneben.
  • Die Gemeine Rasenameise besitzt 12-segmentige Antennen, wobei die Fühlerkeule deutlich 3-gliedrig ist.

  • Die Gemeine Rasenameise schwärmt im Frühjahr und Sommer aus.
  • Bei hohen Außentemperaturen kann sie das ganze Jahr über aktiv sein.
  • Nach dem Hochzeitsflug werfen die Königinnen ihre Flügel ab und bauen ihre Nester unter Steinen oder im Erdreich.
  • Die Staaten der Rasenameise können eine Größe von bis zu 80.000 Arbeiterinnen erreichen.
  • Die Gemeine Rasenameise ist ein Allesfresser und kann sich von verschiedenen Nahrungsmitteln, einschließlich Tiernahrung, ernähren.
  • Sie dringt überwiegend nachts auf der Suche nach Nahrung in Gebäude ein und kann durch Leitungen und elektrische Kabel in die Innenräume gelangen.
  • Die Nester der Rasenameise befinden sich meist im Rasen, unter Steinen und Holz oder in der Nähe von Fundamenten.
  • Kolonien siedeln sich gerne in der Nähe von Wasser an.

Rotrückige Hausameise

   (Lasius brunneus)

  • Die Rotrückige Hausameise ist eine Schuppenameise, die eine Größe von 2,5 bis 4 mm erreicht.
  • Ihr Körper ist deutlich zweifarbig.
  • Der Rücken ist rot bis gelblich-braun, während Kopf und Hinterleib dunkel gefärbt sind.
  • Die Laufbeine sind heller als der Rest des Körpers.
  • Die Rotrückige Hausameise errichtet ihre Kolonien häufig im Haus und gilt als besonders problematischer Materialschädling.
  • Typischerweise ist diese Art auch im Freiland anzutreffen.
  • Ihre Nester befinden sich oft in Häusern, zum Beispiel unter Putz, Wandverkleidungen, Dielen oder Treppen.
  • Das Auffinden dieser Nester kann einige Mühe bereiten.

  • Die Rotrückige Hausameise ist sowohl ein Holz- als auch ein Hygieneschädling, da sie im Haushalt auf Futtersuche geht.
  • Sie kann primäre und sekundäre Schäden verursachen.
  • Sie nagt Nesträume in Holz, was die Tragfähigkeit von Balken erheblich beeinträchtigen kann.
  • Diese Ameise ist die am häufigsten als lästig oder schädlich gemeldete Ameisenart in Deutschland.
  • Sie kann verbautes Holz großflächig zerstören.
  • Pflanzenwuchs am Haus, insbesondere Kletterpflanzen, begünstigt ihr Eindringen.

NICE TO KNOW 

Ameisen sind faszinierende Insekten mit vielen interessanten Eigenschaften. Hier sind einige wissenswerte Fakten über Ameisen:


In Europa gibt es rund 200 verschiedene Ameisenarten. Von diesen leben etwa 100 Arten in Deutschland, und sie alle bewohnen ausschließlich organisierte, große Ameisenstaaten.


  1. Vielfalt: Es gibt über 12.000 bekannte Ameisenarten weltweit. Sie kommen in fast allen Regionen der Erde vor, außer in der Antarktis.
  2. Soziale Strukturen: Ameisen leben in komplexen sozialen Strukturen, die Kolonien genannt werden. Jede Kolonie hat eine Königin, Arbeiterinnen und manchmal Männchen. Die Königin legt Eier, während die Arbeiterinnen sich um die Brut kümmern, Nahrung sammeln und die Kolonie verteidigen.
  3. Kommunikation: Ameisen kommunizieren hauptsächlich durch Pheromone, chemische Signale, die sie absondern. Diese Signale helfen ihnen, Nahrung zu finden, Gefahren zu melden und den Weg zurück zum Nest zu finden.
  4. Stärke: Ameisen sind unglaublich stark für ihre Größe. Sie können das 10- bis 50-fache ihres eigenen Körpergewichts tragen.
  5. Landwirtschaft: Einige Ameisenarten betreiben Landwirtschaft. Blattschneiderameisen zum Beispiel zerkleinern Blätter und verwenden sie, um Pilze zu züchten, die ihre Hauptnahrungsquelle sind.
  6. Langlebigkeit: Die Lebensdauer von Ameisen variiert stark. Arbeiterinnen leben in der Regel einige Monate bis zu einem Jahr, während Königinnen mehrere Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, leben können.
  7. Verteidigung: Ameisen haben verschiedene Verteidigungsmechanismen. Einige Arten beißen oder stechen, während andere Ameisensäure sprühen, um Feinde abzuwehren.
  8. Symbiose: Ameisen leben oft in symbiotischen Beziehungen mit anderen Tieren und Pflanzen. Zum Beispiel schützen einige Ameisenarten Blattläuse vor Fressfeinden und erhalten im Gegenzug süßen Honigtau.

Ameisen sind also nicht nur faszinierende, sondern auch äußerst nützliche Insekten, die eine wichtige Rolle in vielen Ökosystemen spielen.

 

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